Dach- und Gebäudestrukturen

Die Potenzialflächen geben das technische Potenzial für die Photovoltaiknutzung einer jeden Dachfläche wieder.

Dachstruktur

Bei der Erfassung der Dachstruktur ist die Messpunktdichte der Laserscandaten entscheidend. Hochauflösende Laserscandaten haben mindestens acht Messpunkte pro m². In dieser Auflösung werden Aufbauten (z. B. Gauben und Schornsteine) sehr gut erfasst und die Dachbereiche, die von einer Verschattung betroffen sind, können gut dargestellt werden. Mit abnehmender Datenauflösung können über Dachaufbauten und daraus resultierende Abschattungseffekte immer weniger zuverlässige Angaben gemacht werden. Für die neuen Laserscandaten aus den Befliegungen Baden-Württembergs liegen hochauflösende Laserscandaten mit mindestens acht Messpunkten pro Quadratmeter vor. Lediglich bei den Gebieten in Baden-Württemberg bei denen noch die Befliegungsdaten von 2000 - 2005 herangezogen werden mussten, liegen z. T. nur Laserscandaten mit einem Messpunkt pro m² vor. Diese Daten werden sukzessive bis 2024 durch neue Daten ersetzt werden.

Der Neigungswinkel des Daches und die Ausrichtung nach der Himmelsrichtung sind entscheidend für den Ertrag einer Photovoltaikanlage. Eine optimal aufgestellte Anlage hat eine Ausrichtung nach Süden mit einem Neigungswinkel von 30 bis 40° (je nach Region). Abweichungen von der optimalen Aufstellung sind mit Ertragseinbußen verbunden.

Auf einem Flachdach werden die Photovoltaikmodule üblicherweise aufgeständert und nach Süden ausgerichtet. Dadurch kann aber nicht die gesamte Fläche eines Flachdaches genutzt werden, weil es durch die Aufständerung sonst zur Verschattung der Module untereinander kommen würde. Die Module werden deshalb "auf Lücke" gestellt, wodurch nur ein Drittel bis zur Hälfte der Fläche nutzbar ist.

Aufbauten auf dem Dach verringern die Fläche, die für eine Photovoltaikanlage zur Verfügung steht. Des Weiteren können Aufbauten, Schornsteine und Antennen die Photovoltaikmodule verschatten und zu Ertragseinbußen führen.

Zu einer Verschattung kommt es nicht nur durch Objekte auf dem Dach, sondern auch durch benachbarte Gebäude und Vegetation. Der Schattenwurf verändert sich über den Tag und über den Jahresverlauf. In den Einstrahlungsberechnungen des Solardachkatasters ist der Schattenwurf über ein gesamtes Jahr berücksichtigt, da eine Berechnung für mehrere Zeitpunkte am Tag und über das Jahr hinweg erfolgt. Durch eine vielseitige Dachstruktur und den dadurch verursachten Schattenwurf kann oft nicht die gesamte Fläche eines Daches genutzt werden. Dadurch reduziert sich die Potenzialfläche, deren Nutzung wirtschaftlich sinnvoll wäre.

Auch die Eindeckung und Statik eines Daches können die Installation von Photovoltaikmodulen beeinflussen (beispielsweise im Hinblick auf Schnee- und Windlasten). Ein Solardachkataster kann dies nicht berücksichtigen. Hier ist eine fachliche Beurteilung vor Ort notwendig.

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