Wärmebedarfsdichte von Wohngebäuden
Die Karte zeigt die Wärmebedarfsdichte der Wohngebäude in Baden-Württemberg. Der Wärmebedarf von Nicht-Wohngebäuden, wie z. B. Verwaltungsgebäuden und Schulen, wird nicht dargestellt. Der Wärmebedarf eines Gebäudes ist die Energiemenge, die zur Erhaltung einer bestimmten Raumtemperatur (Heizung) sowie für die Warmwasserbereitung aufgewendet werden muss. In den Wärmebedarfswerten ist der Energiebedarf für Heizung und Warmwasserbereitung berücksichtigt.
Die Objektinformationen links neben der Karte enthalten detaillierte Angaben zum wohnflächenspezifischen Wärmebedarf der jeweiligen Gebietseinheit.
Zur Berechnung der Wärmebedarfsdichte wird der aufsummierte absolute Wärmebedarf der Gebäude innerhalb eines Baublocks auf die Fläche des Baublocks bezogen. Daneben kann die Wärmebedarfsdichte auch auf der Ebene der Ortslageflächen betrachtet werden. Für die Gebietseinheitsebene Ortslage wurden nicht nur die enthaltenen Baublockflächen, sondern – methodisch bedingt – die gesamte Ortslagefläche berücksichtigt.
Die Berechnung des Wärmebedarfs erfolgte zunächst für jedes einzelne Wohngebäude. Aus Gründen des Datenschutzes wurden die Ergebnisse anschließend auf größere Einheiten (Baublöcke) zusammengefasst. Durch Zoomen in der Karte kann die Wärmebedarfsdichte auf den Gebietseinheitsebenen Baublock und Ortslage betrachtet werden.
Grundlage für die Berechnung des Wärmebedarfs im Wärmebedarfsatlas sind Daten
- des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg aus dem Zensus 2011 zu Gebäudetyp, Baualter und Wohnfläche,
- aus den vom IWU - Institut Wohnen und Umwelt durchgeführten Arbeiten zu Gebäudetypologie und Energiekennwerten, wobei der wohnflächenspezifische Wärmebedarf in Abhängigkeit von Gebäudetyp, baualtersspezifischem Sanierungszustand und gebäudetypischem Verbrauchsniveau ermittelt wurde, sowie
- Geodaten aus dem Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS) und dem Amtlichen Topographisch-Kartographischen Informationssystem (ATKIS).
Stichtag für die Datenerhebung des Zensus war der 9. Mai 2011. Eine Überprüfung der Zensusdaten durch flächendeckende Datenerhebungen vor Ort war nicht möglich.
Der Wärmebedarf wird nicht als fester Wert, sondern als Wertebereich (hoher Wert = Worst-Case; niedriger Wert = Best-Case) dargestellt. Da die Zensusdaten 2011 keine Informationen zu wärmebedarfsmindernden Maßnahmen an den Gebäuden enthalten, wurden als Worst-Case-Ansatz Wärmebedarfskennwerte des IWU für jeweiligen Gebäudetypen auf Basis der im Baujahr geltenden Bauvorschriften herangezogen. Lediglich für die Fenster wurde einheitlich, unabhängig vom Baualter, eine Zwei-Scheiben-Isolierverglasung angenommen, da aufgrund der technischen Lebensdauer eines Fensters davon auszugehen ist, dass der weitaus größere Teil der Fenster inzwischen modernisiert wurde. Als Best-Case-Szenario wurde ein konventionelles Modernisierungspaket zugrunde gelegt, welches eine 12 cm Dämmung von Dach und Außenwänden, Zwei-Scheiben-Wärmeschutzverglasung und 8 cm Dämmung der Kellerdecke vorsieht.
Hinweis:
Die realen Verbrauchswerte vor Ort können von den hier dargestellten, auf Basis von vereinfachenden Modellannahmen berechneten Wärmebedarfswerten stark abweichen.
Reale Wärmeverbräuche werden im Gegensatz zu berechneten Werten durch Messungen am Gebäude ermittelt. Der Sanierungsstand, das Heizverhalten der Bewohner eines Gebäudes sowie die Witterungsverhältnisse beeinflussen in hohem Maß den tatsächlichen Verbrauch. Üblicherweise ist der tatsächliche Wärmeverbrauch innerhalb eines spezifischen Zeitraums niedriger als der rechnerisch ermittelte Wärmebedarf.
Die im Wärmebedarfsatlas errechneten Wärmebedarfsdichten eignen sich daher nicht als Planungsgrundlage. Für konkrete Planungen ist die Ermittlung der aktuellen Wärmebedarfsdichte vor Ort erforderlich.