Projektbeschreibungen
Bioenergiedorf Rottweil-Hausen
Bioenergiedorf Rottweil-Hausen
Projektträger | Projektstandort | Kontakt | |||||||
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ENRW Energieversorgung Rottweil GmbH & Co. KG | Rottweil-Hausen |
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Beschreibung
Besonderheiten
Aufgrund des Standortes im Trinkwasserschutzgebiet wurde in der bundesimmissionsschutzrechtlichen Genehmigung eine weiße Wanne für Fermenter und Endlager sowie eine Folienwanne unter den Fahrsilos vorgeschrieben.
Ziel/Auslöser für das Projekt
Die Anlage, die einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet und schädliche Treibhausgase reduziert, geht zurück auf ein Forschungsprojekt des Landes Baden-Württemberg (BWPlus-Programm). Zur Untersuchung der Möglichkeiten einer nachhaltigen Energieversorgung und zur Optimierung der Wirtschaftlichkeit von bestehenden Nahwärmenetzen hat sich die ENRW 2004 an dem Forschungsprojekt "Nahwärmeversorgung und Erneuerbare Energien im Gebäudebestand" beteiligt.
Projektbeschreibung
Im Rahmen dieses Forschungsprojektes wurde ein Bürgergutachten erstellt. Die Bürger Rottweil-Hausens wurden intensiv in den Entscheidungsprozess für die Neukonzeption des bestehenden Nahwärmesystems eingebunden. Mit großer Mehrheit wurde der Bau einer Biogasanlage mit Anbindung an das bestehende Nahwärmenetz in Rottweil-Hausen empfohlen.
Anfang 2006 begannen die Vorbereitungen mit einer Machbarkeitsstudie. Im Anschluss an das positive Ergebnis liefen Verhandlungen mit Behörden und viele Genehmigungen mussten eingeholt werden. Ein Jahr später lag die Baugenehmigung vor und im April 2007 wurde mit dem Bau der Anlage begonnen. Die ENRW investierte in die Anlage und die Infrastruktur insgesamt 4,2 Mio. Euro. Zu diesem Zeitpunkt wuchsen die "Nachwachsenden Rohstoffe" (NawaRo) bereits auf den Feldern von Rottweil-Hausen. Die erste Lieferung erfolgte dann im Frühjahr 2007.
Biogas entsteht in Rottweil-Hausen aus der kontinuierlichen Vergärung von nachwachsenden Rohstoffen. Das methanhaltige Biogas wird in einem Blockheizkraftwerk in Strom und Wärme umgewandelt (Gesamtwirkungsgrad 84 %). Der Strom wird in das Netz der ENRW eingespeist, die Wärme wird im Fernwärmenetz zur Beheizung von Gebäuden eingesetzt. Biogas wird kontinuierlich erzeugt und deckt die Grundlastversorgung ab.
Die Biomasse (NawaRo) wird von acht Landwirten aus der direkten Umgebung von Rottweil-Hausen mit einer Anlieferungsdistanz von max. 3 km geliefert. Die geruchsarmen Gärreste werden als Düngemittel wieder auf die Anbauflächen ausgebracht. Hierdurch werden ein durchgängiger landwirtschaftlicher Kreislauf gewährleistet und die Anforderungen der EU an eine ökologische Landwirtschaft (Cross Compliance) optimal erfüllt. Die Landwirte haben sich zu einer Liefer-GmbH zusammengeschlossen und beliefern die Anlage. Die Wärmeversorgung ist dadurch langfristig und wirtschaftlich gesichert, was Unabhängigkeit gegenüber fossilen Rohstoffen schafft. Das Projekt bietet zudem neue Aufgaben für die heimische Landwirtschaft und erhält so die Arbeitsplätze in der Region. Der Liefervertrag sieht darüber hinaus den Verzicht auf Monokulturen und gentechnisch veränderte Pflanzen vor.Nutzen
- CO2-Einsparung p.a. (in CO2-Äquivalenten): 3.600 t
- Energiebilanz der Anlage:
- leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz
- reduziert schädliche Treibhausgase
- erzeugt Wärme und Strom in umweltfreundlicher Kraft-Wärme-Kopplung
- schafft mehr Unabhängigkeit gegenüber fossilen Rohstoffen
- erhält Arbeitsplätze in der Region
- bietet neue Aufgaben für die heimische Landwirtschaft
- verzichtet auf Monokulturen und gentechnisch veränderte Pflanzen
- sichert eine langfristige und wirtschaftliche Wärmeversorgung
Kosten
- Gesamtkosten: 4,2 Mio. Euro
Auszeichnung:
- 2010 erhielt der Ortsteil Hausen als Bioenergiedorf das bundesweit anerkannte Label "Energie-Kommune" verliehen.
- Seit 2011 befindet sich die Anlage auf der Liste von beispielgebenden Maßnahmen im Zuge des Ausbaus von erneuerbaren Energien im Regierungsbezirk Freiburg.
Kenndaten
Ortsdaten | |
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Datenherkunft / Jahr des Datenbestandes | ENRW / 2015 / 2021 |
PLZ | 78628 |
Ort | Rottweil-Hausen |
Regierungspräsidium | Freiburg |
Kreis | Rottweil |
in Betrieb | ja |
Einwohnerzahl | 1.005 |
Haushalte | 586 |
Gebäudezahl | k.A. |
Biogasanlage | |
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Betreiber | ENRW |
installierte Leistung (el.) | 526 kW |
installierte Leistung (therm.) | 560 kW |
Jahresertrag Strom | 4.471 MWh |
Jahresertrag Wärme | 5.638 MWh, eingespeist: 4.995 MWh |
eingesetzte Biomasse | NawaRo, Festmist |
KWK-Anlagen | |
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installierte Leistung (el.) | 212 kW |
installierte Leistung (therm.) | 323 kW |
Wärmenetz | |
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Anschluss | 175 Gebäude |
Länge | 9,1 km |
Ausfallsicherung (Wärme) | |
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installierte Leistung (therm.) | Gaskessel 2.900 KW |
Bildnachweis: Csaba Deli/123rf.com - außer: ggf. Projektbilder s. Kontakt